«Ich bin weit davon entfernt, das Besteck wichtiger zu nehmen, als es ist. Aber als häusliches Tafelgerät gehört es, sofern es gebrauchstüchtig und formschön ist, mit zum Stufenbau unserer Kultur. Wie kann uns dessen Spitze leuchten, wenn der Unterbau, unser Eigenstes, das wir besitzen, unser Heim und sein Gerät, nichts von sauberer, klarer, schöner Haltung hat?»

Carl Pott (1906 – 1985)


Es gab und gibt keinen Gestalter, der sich so intensiv und innovativ mit Bestecken und mit der Ergonomie des Essens beschäftigt hat, wie Carl Pott. Sein ganzes Leben widmete er der «Löffelei», wie er seine Entwurfsarbeit scherzhaft nannte, da er jedes neue Besteckmodell mit der Gestaltung des Löffels begann. Sein Schaffen als Designer und gleichzeitig als Unternehmer war und ist bis heute von prägender Wirkung für die gesamte Besteckindustrie. Anfangs traf er mit seinen Ideen von schnörkellosen Besteckformen auf größte Widerstände, doch schließlich setzte sich der Pott-Stil durch. Zeit seines Lebens stand Carl Pott im engen Austausch mit anderen bedeutenden Gestaltern von Gebrauchsgegenständen, diskutierte mit ihnen seine Entwürfe und beauftragte sie, eigene Bestecke zu entwickeln. «Ich betrachte es als meine Pflicht, nicht nur vom wirtschaftlichen Standpunkt aus zu produzieren, sondern ich habe als Hersteller auch kulturelle Verpflichtungen» war sein Credo. Und so beauftragte er Hermann Gretsch, Wilhelm Wagenfeld, Josef Hoffmann, Elisabeth Treskow, Hans Schwippert, Paul Voss und Alexander Schaffner mit Besteckentwürfen für das Pott-Produktprogramm. Dieser Tradition verpflichtete sich auch sein Sohn Hannspeter Pott, der mit Ralph Krämer, Tobias Huys und Stefanie Hengel wichtige Gestalter der jüngeren Generation für Pott gewonnen hat. Die kulturelle Bedeutung des Pott-Programms belegen über 700 Auszeichnungen, die die verschiedenen Produkte international erhalten haben sowie die Präsenz in zahlreichen Museen und Design-Sammlungen auf der ganzen Welt.

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