Erst wenn durch den letzten Schliff die Perfektion erreicht ist, verlässt ein Pott Besteck die Manufaktur.

Alle Pott und Mono Bestecke werden in der Mono Manufaktur in Mettmann gefertigt. Bevor Sie eines davon in Händen halten, ist es durch die erfahrenen Hände unserer Handwerksmeister gegangen, die mit unendlicher Geduld und Sorgfalt jedes Stück so lange bearbeiten, bis es höchste Qualitätsansprüche erfüllt. Die überlieferten, handwerklichen Arbeitstechniken sind im Laufe der Jahrzehnte immer weiter verfeinert worden. Entgraten, glätten, schärfen, schmirgeln, polieren, bürsten, schleifen, dazwischen immer wieder innehalten und prüfen. Ein Löffel und eine Gabel erfordern jeweils mehr als dreißig, ein Messer benötigt über neunzig Arbeitsgänge. Das Resultat dieses immensen Aufwands sind die Qualität und Beständigkeit jedes Pott und Mono Bestecks. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen das aufwändige Verfahren der Besteckherstellung etwas genauer, Schritt für Schritt erklären.

Material

Zur Herstellung von Pott Bestecken werden Edelstahlbleche in Stärken von 0,8mm bis 4mm eingesetzt. Wir verwenden je nach Einsatzzweck kalt gewalztes, gebürstetes oder glänzendes Material. Mit Ausnahme der Messerklingen fertigen wir alle Edelstahlbesteckteile aus rostfreiem 18/10 Chromnickelstahl. Die Messerklingen werden aus anderen, härtbaren Klingenspezialstählen hergestellt. Das Edelstahlblech wird als Tafel mit einem Maß von 100 x 200cm angeliefert. Aus einer Tafel können ca. 400 Gabeln oder 800 Kaffeelöffel gefertigt werden. Für Bestecke aus Sterlingsilber werden Tafeln in der Größe 100 x 50cm verwendet. Diese Tafeln sind kein Lagerbestand, sondern werden auftragsbezogen bestellt und verarbeitet. Silber ist etwa 30% schwerer als Edelstahl.

Tafelschere

Beim Schneiden der Edelstahltafeln mit der Tafelschere wird das Blech zwischen einem festen und einem beweglichen Messer in einem Arbeitsgang gerade abgeschnitten. Die maximale Schnittlänge liegt bei zwei Metern. Die maximale Materialdicke bei 5mm. Jedes Besteckteil hat eine vordefinierte Streifenbreite, damit eine optimale Ausnutzung des Materials gewährleistet ist. Für das Schneiden mit der Tafelschere werden zwei Mitarbeiter benötigt, damit die geschnittenen Edelstahlstreifen beim Herausfallen nicht verkratzen.

Brandelschnitt

An der Exzenterpresse werden die “Brandeln” (Besteckrohlinge) mit einer Druckleistung von 65 Tonnen pro Quadratzentimetern aus den Edelstahlstreifen gestanzt. An der Form der Brandel lässt sich meist noch nicht erkennen, ob es sich z.B. um einen Tafellöffel- oder Tafelgabelrohling handelt, da der Schnitt oft derselbe ist. Die “Rüstzeit” (Einrichtungszeit) der Presse beträgt für jedes Besteckteil ca. 20 Minuten, da sehr genau eingestellt werden muss.

Vorschleifen

Da jeder Schneidearbeitsgang an der Brandel einen Grat verursacht, muss jede Brandel nach dem Schneiden von Hand vorgeschliffen werden. Dieser Arbeitsgang kann sich während der Produktion bis zu dreimal wiederholen. Würde man auf den Vorschliff verzichten, käme es zu Beschädigungen an Werkzeugen bzw. Ungenauigkeiten der einzelnen Besteckteile. Da beim Vorschliff der Brandeln feiner Schleifstaub entsteht, der auf der Oberfläche haften bleibt, werden die Brandeln anschließend nochmals gereinigt.

Stempeln

An der Stempelmaschine, einer Exzenterpresse mit einem Druck von 8t/cm2, werden das Pott Logo, Materialinformation und ggf. der Designer in die Brandelrückseite gestempelt.

Walzen

An der Walze werden die Oberteile von Löffel und Gabel auf das gewünschte Maß dünn gewalzt. Pro Brandel sind 16 - 30 Walzgänge notwendig, um die gewünschte Materialdicke zu erhalten. Gabelbrandeln werden auf eine Dicke von 1,8 - 2,0mm, der Löffel auf eine Dicke von 1,2 - 1,5mm gewalzt. Dadurch bekommt das Besteckteil eine ausgewogene Balance und die Oberteile liegen angenehm im Mund.

Umschneiden

Mit einem Druck von 55t/cm2 wird mit dieser Exzenterpresse die gewalzte Zinken- oder Laffenseite der Brandel umschnitten, um die Endkontur zu erhalten. Nach diesem Arbeitsgang wird der Rohling wieder vorgeschliffen und gereinigt.

Zinken

Mit einem Druck von 25 - 30t/cm2 werden in zwei Arbeitsgängen die Zinken aus dem Gabelrohling gestanzt. Bei einer 4-zinkigen Gabel wird zuerst der Mittelzinken und dann die beiden äußeren ausgestanzt. Bei einer 5-zinkigen Gabel, werden jeweils zwei Zinken gleichzeitig gestanzt. Würde man mit nur einem einzigen Arbeitsschritt versuchen alle Zinken auf einmal auszustanzen, würde sich das Material verdrehen.

Prägen

Mit einem Druck von 600 - 800t pro cm2 wird mit dieser Kniehebelpresse die Brandel in ihre endgültige dreidimensionale Form gepresst. Bei diesem Arbeitsgang ist es unerlässlich, dass die Brandel hundertprozentig sauber ist. Vor dem Prägen wird jedes einzelne Teil noch einmal per Hand gesäubert. Ein einziges Staubkorn oder ein Haar auf der Edelstahloberfläche, würde beim Pressen mit dieser hohen Druckleistung fatale Folgen haben und tiefe Spuren hinterlassen, die man nicht wieder heraus arbeiten kann.

Kantenschleifen

Das Kantenschleifen startet mit den Besteckoberteilen. Dabei ist die Gabel mit ihren Zinkenzwischenräumen besonders aufwändig. Zuerst wir eine groben 120er Körnung genutzt, im zweiten Gang eine feine 320er Körnung und Schleifpaste. Beim Schleifen der Kante eines Besteckstiels, hat der Schleifer meist die Möglichkeit mehrere Teile gleichzeitig zu bearbeiten. Dieser Schliff wird “Paketschliff” genannt.

Sisalscheibe

Beim Schleifen der Ober- und Unterfläche der Besteckteile an der Sisalscheibe wird weiße Schleifpaste genutzt, die der Schleifer immer wieder aufträgt. Dadurch passiert ein Abtrag des Materials der Verunreinigungen aus dem Besteckteil schleift und in leichten Glanz entstehen lässt.

Mattieren

Für das Finish eines mattierten Besteckteils wird die Oberfläche mit der Fibrebürste und brauner Schleifpaste bearbeitet. Diese spezielle Mattierbürste besteht aus Fasern, die aus Blättern der Algarvepflanze hergestellt werden. Die braune Schleifpaste sorgt mit ihrer weichen, fettigen Konsistenz dafür, dass ein leicht seidiger Glanz in der Mattierung entsteht.

Polieren

Beim Finishing eines polierten Besteckteils benutzt der Besteckschleifer Bürsten aus weichen Baumwolllappen und eine feine rosa Schleifpaste. Es wird solange poliert, bis Hochglanz entsteht. Beim Poliervorgang trägt der Schleifer Stoffhandschuhe, damit das Besteckteil nicht wieder verkratzt.

Einsetzen

Die Pott Messerklingen werden in einer Solinger Manufaktur in traditioneller Herstellungsweise von Hand geschmiedet. Zurück in der Manufaktur in Mettmann werden die Klingen in den Griff eingesetzt, diesen Arbeitsschritt nennt man „Reiden“. Dabei wird das Hohlheft mit Quarzsand befüllt, was ein besonders ausgewogenes Gewicht eines jeden Messers ermöglicht.

Messerschleifen

In der Schleiferei wird beim „Ausmachen“ der Übergang zwischen Griff und Klinge beigearbeitet. Anschließend bekommt der Griff sein finales Finish. Beim „Scotchen“ wird die Klingenoberfläche von Kratzer und Riefen befreit, ohne das Material abgetragen wird, dies erhöht die Schneidqualität. Die Pott spezifische Mikro-Verzahnung, ein mit bloßem Auge kaum erkennbarer Sägeschliff, garantiert hohe langanhaltende Schärfe.

Ultraschallreinigung

Die fertig geschliffenen, mattierten oder polierten Besteckteile werden vorsichtig in Holzkisten gelegt und gelangen dann zur Ultraschallreinigung in die Waschstraße. Dort werden die schmierigen Rückstände der Schleifpasten abgewaschen.

Konfektion

Von unseren Konfektionisten wird jedes Besteckteil noch einmal von Hand gereinigt und auf sein einwandfreies Äußeres geprüft, bevor es verpackt und gelagert wird.

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